Gödenrother Gärten

Die Gödenrother Gärten sind ein Projekt der PerNaturam GmbH, die in Gödenroth mit 80 Mitarbeitern Ergänzungsfutter und Kräutermischungen für Tiere vertreibt und außerdem selbst entwickelte Pflanzenstärkungsmittel und Bodenverbesserer auf Kräuterbasis.

  • Planung und Entwicklung durch Stadt Land plus in Boppard
  • Kosten des Gartens, aktuell ca. 700.000,- €
  • Förderung durch die EU über Leadermittel in Höhe von 200.000,- €

Die Gödenrother Gärten sind ein Ort der Pflege und der Vermittlung des traditionellen Garten- und Pflanzenwissens. Im Zentrum steht Hortus, der Lehr- und Schaugarten für Heilpflanzen. Darin werden in 16 Themenbeeten ca. 200 überwiegend heimische Pflanzenarten vorgestellt werden mit ihrer Wirkung auf Menschen und Tiere. Der Garten soll ermöglichen, Pflanzen sinnlich wahrzunehmen und durch Sehen, Riechen, Schmecken und Fühlen erlebbar zu machen. Gezeigt werden u. a. in den Hildegard-Rabatten Pflanzen der Hildegardmedizin und im Paracelsusgarten Heilpflanzen aus dessen Naturapotheke. Im Nutzgarten zeigen wir, wie man Hügelbeete anlegt und in Permakultur bewirtschaftet. Ziel ist es, alternative Möglichkeiten der Pflanzenstärkung, der Schädlingsabwehr und der Bodenverbesserung aufzuzeigen. Die Gödenrother Gärten wollen die heimischen Pflanzen ins Bewusstsein rücken, ihre Vielfalt abbilden, ihre Einsatzmöglichkeiten vermitteln und ihre Schönheit aufzeigen.

Manfred Hessel
Diplom-Ökologe und Phytotherapeut

Gödenrother Gärten

Die Geschichte der Gödenrother Gärten ist auch die Geschichte der PerNaturam GmbH und beginnt lange vor unserer Etablierung 2014 hier im Hunsrück. 2014 begannen wir mit 15 Mitarbeitern in Gödenroth, heute beschäftigt PerNaturam über 80 Mitarbeiter.

PerNaturam ist eine inhabergeführte Manufaktur, die Ergänzungsfuttermittel hauptsächlich aus Kräutern und Pflanzenextrakten herstellt. Ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolgs ist das spezielle Wissen über Heilpflanzen, deren Inhaltsstoffe und ihre besondere Wirkung auf die Ernährung und Gesundheit der Tiere. Wenn Pflanzen Menschen oder Tieren zu mehr Gesundheit und Vitalität verhelfen können, wie viel mehr können sie sich gegenseitig stärken und unterstützen. Unter dem Motto "Pflanzen helfen Pflanzen" vertreibt PerNaturam unter der Marke Hortulust Pflanzenstärkungsmittel und Bodenhilfsstoffe.

Es lag uns immer am Herzen, dieses Wissen lebendig zu halten und weiterzuvermitteln, und solange wir für und mit Tieren und ihren Haltern arbeiten, haben wir unsere Kenntnisse in zahllosen Informationen, Beratungen und Seminaren weitergegeben.

Gibt es für diese Vermittlung einen besseren Ort als einen Garten? Eine der Haupttugenden des Gärtners ist die Geduld. Auch uns wurde viel Geduld abverlangt. Von der Garten-Vision über die Planung, Umsetzung und Realisierung hat es lange gedauert. Seit über dreißig Jahren existiert unsere Firma, und so lange erzähle ich voller Freude von den Pflanzen und Blüten meiner inneren Gärten. Heute präsentieren wir den Garten im Eröffnungszustand. Ein Garten ist nie fertig, das weiß jeder, der einen Garten pflegt. Ein Garten ist eine Aufgabe, er unterliegt permanentem Wandel und der Weiterentwicklung. Ein frisch angelegter Garten ist wie ein kleines Kind, dessen Potenzial sich noch entfalten wird.

Ja, die Gödenrother Gärten sind keine Gartenschau, die mit strotzender Blütenpracht lockt. Wir zeigen hier, was gerne übersehen wird. In Seminaren und bei Führungen wollen wir hier das Auge schulen, genau hinzuschauen und auf die Feinheiten zu achten. Begleiten Sie die Gödenrother Gärten in ihrer Entwicklung, in ihrem Werden und Wandeln und schauen Sie sich ihre Themen und Inhalte an. Besuchen Sie die Gärten immer wieder mal!

Das Signet der Gödenrother Gärten ist die Lilienblüte, sie wird Ihnen im Garten immer wieder begegnen. Der Gedanke dahinter ist die Blume des Lebens, die sich aus der sechsblättrigen Lilienblüte entwickelt. In der Wappenkunde wird die Iris meist als Lilie bezeichnet, prominentes Beispiel ist die französische Lilie, oder auch die Wappen von Darmstadt, Wiesbaden oder der Stadt Lille. Mit der Madonnenlilie Lilium candium hat diese heraldische Darstellung nichts gemein. Wie die Rose gilt die Lilie als eine der ältesten kultivierten Zierpflanzen überhaupt und wurde bereits Mitte des 2 Jahrtausend vor Christus in Kleinasien kultiviert.

Hortus, der Lehr und Schaugarten

Das Zentrum der Gödenrother Gärten ist der Lehr- und Schaugarten. Wir bezeichnen ihn als Hortus und erinnern uns dabei auch an Walahfrid von der Reichenau, genannt – Strabo. Er lebte von 809 bis 849. Er war Abt des Reichenauer Klosters. Um 840 schrieb er das Buch „Über die Kultivierung der Gärten“, bekannter unter dem Namen Hortulus, das Gärtchen. Es ist eines der bedeutendsten botanischen Werke des Mittelalters.

Unser Hortus besteht aus 16 Beeten um einen zentralen Platz, der mit einer im Boden eingelassenen sechsblättrigen Blüte betont wird, dem Liliensignet. Über diesem Platz erhebt sich eine Ringpergola, die noch von Kletterpflanzen aus den Hochbeeten berankt werden wird. Jedes Beet hat sein eigenes Thema, und in den Beeten sind die Heilpflanzen nach therapeutischen Gesichtspunkten gruppiert. Wer Heilpflanzen sammelt, sollte auch Giftpflanzen kennen, darum haben wir auch diesen einen eigenes Beet gewidmet.

Fruchtbare Hügelbeete im Nutzgarten

Der angelegte Nutz- und Permakultur-Garten dient uns zur Inspiration und als Versuchsstätte. Der Austausch von altem und neuem Wissen und das Weitergeben von gärtnerischen Erfahrungen sind uns wichtig. Deswegen soll der Garten ein Treffpunkt werden und jeder ist willkommen.

Um die schweren Lehmböden des Hunsrücks zu bewirtschaften und dabei den klimatischen Bedingungen gerecht zu werden, haben wir uns im Nutzgarten für die Anlage von Hügelbeeten entschieden und wollen verschieden Typen probieren und austesten. Den Gärten auf dem PerNaturam Gelände schließt eine Ausgleichsfläche an. Sie wurde vom Verein LebensMittelPunkt-Garten e. V. gepachtet und soll gemeinsam zu einem großen Garten entwickelt werden.

Während im ersten Bereich der angelegte und gestaltete Garten mit seinen verschiedenen Themen im Vordergrund steht, werden auf der Ausgleichsfläche Hecken, Wildobst und verschiedene Wiesentypen etabliert. Hier soll die Schönheit und der Artenreichtum natürlicher Wiesen gezeigt werden, um zu vermitteln, welchen Kräuterreichtum die ursprüngliche Wiesenflora besitzen kann.